Was ist Darmkrebs und woran wird er erkannt?

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Was ist Darmkrebs?

Wenn wir von Darmkrebs sprechen, meinen wir den Dickdarmkrebs, zu dem auch der Mastdarmkrebs oder Enddarmkrebs gehört. Bösartige Veränderungen des Dünndarms sind glücklicherweise äußerst selten.

Der Dickdarmkrebs ist die dritthäufigste Krebsart sowohl beim Mann als auch bei der Frau und die zweithäufigste Todesursache aller Krebserkrankungen. Jährlich erkranken etwa 70.000 Menschen neu am Dickdarmkrebs und jedes Jahr versterben etwa 30.000 Menschen an seinen Folgen (im Vergleich 8.000 Verkehrstote/Jahr).

Wie entsteht Darmkrebs

Etwa 70-80% der Darmkrebsfälle sind ernährungsbedingt und etwa 20-30% der Fälle werden den vererbbaren Darmkrebsformen zugeordnet.

Wir gehen heute davon aus, dass bei dem ernährungsbedingten Darmkrebs entweder Nahrungsmittel oder Schadstoffe in unserer Nahrung die Schleimhautzellen schädigen und eine beschleunigte Zellteilung erfolgt, die Grundlage der gutartigen Veränderung. Aus diesen gutartigen Neubildungen (Adenome) wird etwa im Verlauf von 10 Jahren, durch genetische Veränderungen in den Zellen, vor allem durch den Verlust der Wachstumskontrolle, eine bösartige Neubildung – der Darmkrebs. Ärzte und Wissenschaftler fassen dieses Phänomen als Adenom-Karzinom-Sequenz zusammen.

Beim vererbbaren Darmkrebs sind die Grundlagen für die genetischen Veränderungen bereits angelegt und der Prozess von der gutartigen zur bösartigen Veränderung in der Schleimhautzelle ist oftmals kürzer als 10 Jahre. Heute wissen wir, dass es nicht nur eine vererbbare Form gibt, sondern mehrere.

Dem Darmkrebs keine Chance!
Weil man davon ausgehen kann, dass sich Darmkrebs fast immer aus den gutartigen Polypen entwickeln, folgt daraus eine einfache und ermutigende Erkenntnis: man muss den Dickdarm zunächst auf Schleimhautpolypen untersuchen. Wenn Polypen entdeckt und bei dieser Gelegenheit entfernt werden, hat der Dickdarmkrebs keine Möglichkeit mehr, sich zu bilden. Sie können ihn verhindern – durch die Darmspiegelung.

Risikofaktoren für die Darmkrebsentstehung?

  • Diabetiker haben ein etwa 3-fach höheres Risiko an Darmkrebs zu erkranken.
  • Patienten, die unter einer oder mehreren folgend aufgeführter Kategorien fallen, haben ein erhöhtes Darmkrebsrisiko:
    • Bluthochdruck
    • Übergewicht
    • Raucher
  • Frauen die an Brustkrebs oder Gebärmutterkrebs erkrankt sind.
  • Kinder deren Mutter, Vater oder Geschwister an Darmkrebs erkrankt waren/sind oder an den Folgen verstarben haben ein 4,4 fach erhöhtes Risiko an Darmkrebs zu erkranken.
  • Kinder deren Mutter, Vater oder Geschwister bereits mit 55 Jahren schon Darmpolypen entfernt wurden
  • Männer ab dem 45. Lebensjahr.

Gehören sie zu mindestens einer der genannten Risikogruppen?
Dann sprechen Sie mit Ihrem Hausarzt oder Ihrer Hausärztin darüber oder vereinbaren Sie ein Beratungsgespräch in unserer Praxis.

Symptome des Darmkrebses

Wenn wir Patienten, vor allem Männer, auf die Darmkrebsvorsorge hinweisen, hören wie regelmäßig zur Antwort: Brauche ich nicht, mir fehlt ja nichts. Meine Verdauung ist wie immer, ich spüre nichts.

Dies ist der trügerische Rückschluss, den viele ziehen. Es ist auch der Grund, warum die Darmkrebsvorsorge eingeführt wurde. Seit ihrer Einführung im Jahr 2001 hat die Darmkrebsvorsorge 100.000 Menschenleben gerettet. Man kann die Vorstufen des Darmkrebses und den Darmkrebs in seiner Frühform nicht spüren.

Erst wenn der Darmkrebs schon weit vorangeschritten ist, kann sein Wachstum verschiedene Symptome auslösen:

  • Blutungen
    Jede Blutung aus dem After bei Patienten, die das 40. Lebensjahr vollendet haben, sollte abgeklärt werden. Oft denken Arzt und Patient an Blutungen aus den Hämorrhoiden. Dieser Rückschluss kann jedoch gefährlich sein, wenn der Darm nicht vorher, etwa durch eine Darmspiegelung, „abgesichert“ wurde. Wenn in den vergangenen 5 Jahren keine Darmspiegelung erfolgte, empfehlen wir diese bevor eine Hämorrhoidalbehandlung eingeleitet wird.
  • Gewichtsabnahme, Nachtschweiß, vermehrte Abgeschlagenheit und Müdigkeit
    Diese Symptome sind unspezifisch und sind bei vielen Krebsarten anzutreffen, bei denen der Krebs fortgeschritten ist, so auch beim Dickdarmkrebs.
  • Stuhlunregelmäßigkeiten
    Durch das Wachstum des Darmkrebs in das Innere des Dickdarms kann, kann das Darmrohr wie die Mitte einer Sanduhr verengt sein. Die Folge sind sowohl dünne Stühle oder Durchfälle, als auch Verstopfung. Auch eine Kombination von dünnem und festen Stuhl ist möglich, wir sprechen dann von sogenannten wechselhaften Stühlen. Befindet sich der Darmkrebs im Enddarm, kann es ähnlich wie bei einem „Spritzbeutel“ zu bleistiftdünnen Stühlen kommen.
  • Bauchschmerzen, Blähungen und Darmgeräusche
    Dies sind ebenfalls unspezifische Symptome, denen die unterschiedlichsten Krankheitsbilder zugrunde liegen können, eben auch der Darmkrebs. Wie die Stuhlunregelmäßigkeiten, sind sie auf das einschnürende Wachstumsverhalten des Darmkrebses zurückzuführen.