Was ist eine Analfissur?


„Fissur“ bedeutet Riss. Der bei einer proktologischen Untersuchung festgestellte Defekt sieht auch aus wie ein Riss und schmerzt und blutet auch wie ein Riss. Tatsächlich handelt es sich aber nur zu einem kleinen Prozentsatz um einen rein mechanischen Riss der sehr sensiblen Haut des Afters: Ursache der Analfissur ist eine Entzündung und so eher mit einem Geschwür vergleichbar.

Weil der Afterschließmuskel auf die Schmerzen einer Fissur sehr oft mit einem Krampf reagiert, verschlechtert sich infolge des erhöhten Drucks im Afterkanal die Durchblutung. Damit behindert die Fissur ihre eigene Heilung.

Was entzündet sich?

Am Übergang der sehr sensiblen Haut des Afterkanales zur Schleimhaut des Enddarms finden sich rundherum kleine Grübchenbildungen, deren medizinische Bezeichnung „Analkrypten“ sind. In diesen Krypten münden bei ca. 75% der Bevölkerung die Ausführungsgänge von Drüsen, die im Laufe der Entwicklungsgeschichte verloren gingen. Die winzig kleinen Gänge bestehen aber noch weiter. Diese Einmündungen der Drüsengänge in den Analkrypten entzünden sich wie andere Gewebsarten im menschlichen Körper auch. Da bei allen Menschen jeden Alters Analkrypten vorhanden sind, kann vom Kleinkind bis zum Greis jeder betroffen sein.

Eine Sonderform der Analfissuren findet sich bei chronisch entzündlichen Darmerkrankungen. (Und werden dort besprochen)