Was ist Stuhlinkontinenz?


Der Begriff Stuhlinkontinenz beschreibt die Unfähigkeit, den Stuhlgang oder Winde kontrollieren zu können.

Sie betrifft Menschen aller Altersgruppen und kommt gehäuft bei älteren Frauen vor. Man schätzt die Anzahl der in Deutschland betroffenen Personen auf etwa 800.000.

Die Ausprägungsform der Stuhlinkontinenz kann variieren zwischen dem gelegentlichen Verlust von Flatulenz bis hin zu einem ständigen Kontrollverlust des Stuhls. 

Ursachen der Stuhlinkontinenz:

Die häufigste Ursache für eine Stuhlinkontinenz ist die Kombination aus einer vorbestehenden Beckenbodenschwäche und einem Defekt des äußeren Schließmuskels nach einer Entbindung. Hieraus wird ersichtlich, dass Frauen weit aus häufiger von der Stuhlinkontinenz betroffen sind, als Männer. Das knöcherne Becken der Frau ist wegen des Geburtsvorgangs weiter aufgestellt als beim Mann und die Beckenbodenmuskulatur schwach ausgebildet. Infolge der Hormonumstellung in den Wechseljahren verliert das Gewebe an zusätzlicher Elastizität. Durch eine Schwangerschaft und natürliche Entbindung, möglicherweise mit Komplikationen wie Zangengeburt, Dammriss oder Dammschnitt, kann der dadurch entstehende Schaden am Beckenboden bzw. am äußeren Schließmuskel im Alter nicht mehr kompensiert werden und das Risiko für eine Stuhlinkontinenz steigt erheblich an.

Viel seltener sind andere Entstehungsmechanismen wie z. B.:
  • Nervenschäden nach Schlaganfällen, Rückenmarksverletzungen, Diabetes und Multiple Sklerose
  • Verlust des Enddarms durch operative Eingriffe aufgrund von Dickdarmkrebs, chronisch entzündlicher Darmerkrankungen
  • Strahlenschäden nach Krebsbehandlungen
  • Enddarmvorfall